Auszug aus einem handschriftlichen Genehmigungsschriftstück von 1890 der Stadt Wendlingen lautet:
"Die Übernehmer der Allerörte des Kiesschiessens haben das Kies auf geordnete Haufen herzustellen"
Dieses Dokument konnte nach intensiver Recherche im Archiv der Stadt Wendlingen, als Beleg für den Gründungsbeginn des Unternehmens "Gottlieb u. Pauline Röhm" gefunden werden. Die Bezeichnung "G.u.P." steht später für die Initialen der Gründer.
Wie alles begann:
Der Gast- und Landwirt Gottlieb Röhm und seine Frau Pauline holen sich 1890 die erste Genehmigung, um auf Unterboihinger Gemarkung Kies aus dem Neckar abbauen zu dürfen.
In den Anfängen wurde das Material direkt aus dem Flussbett entnommen. Mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln, Pickel und Schaufel, war dies eine sehr kräftezehrende, schweißtreibende und nicht ganz ungefährliche Tätigkeit. Das Kies musste auf die Pferdefuhrwerke von Hand verladen werden.
Abgrabungen fanden in den Talauen des Neckars zu dieser Zeit mit sog. Eimerkettenbaggern statt. Das Kies wird dabei auf Lastkähne verladen und mit einem Motorschiff zum Kieswerk befördert.
Im Jahr 1937 überträgt Gottlieb Röhm 1937 die Handlungsvollmacht auf seine Frau. Aus einer bis dahin bestehenden "Einzelgesellschaft" gründet sie noch im selben Jahr mit ihren drei Söhnen Emil, Eugen und Alfred eine Offene-Handelsgesellschaft (OHG). Die Firmeninsignien werden durch "... & Söhne" nun ergänzt. Aus der G.u.P. Röhm entsteht die G.u.P. Röhm & Söhne OHG.
Nach Ende des Krieges steigt der Baustoffbedarf rapide an. Die Kiesvorräte am Neckar werden dem Bauboom nicht mehr gerecht. Es beginnt eine Zeit der Neuorientierung. 1951 bietet sich die Chance, eine Kieslagerstätte im oberschwäbischen Baltringen im Landkreis Biberach zu erwerben. Zu diesem Zeitpunkt ist die Firmengründerin Pauline noch an Bord und trifft zusammen mit ihren Söhnen ihre letzte weichenstellende Entscheidung zum Kauf dieser Lagerstätte. Ein wichtiger Schritt in eine neue Rohstoffzukunft.
Viel Aufbauarbeit musste nach Kriegsende in Deutschland geleistet werden. Es war Mangelwirtschaft in Deutschland angesagt. So wurden zum Beispiel technische Anlagen zum Bau der Kieswerke oftmals selbst hergestellt. Auf dem Foto links erkennt man den Transport eines Stahlsilos mit Henschel-Lkw und Tieflader.
Die Unternehmensgründerin Pauline Röhm, die starke Frau neben ihrem Mann und gute Seele des Unternehmens, stirbt an Weihnachten 1952. In ihrem Geiste wird das mittlerweile stattliche Unternehmen von ihren drei Söhnen weitergeführt. Die beiden Kieswerke in Wendlingen und Unterensingen werden bis in die sechziger Jahre noch betrieben. Parallel aber wurde der Kiesstandort Baltringen weiter auf- und ausgebaut.
Mit dem Bau der ersten Transportbetonanlage 1963 am Standort in Unterensingen, wird wieder ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen.
Damals wurde Beton normalerweise direkt auf der Baustelle gemischt. Diese Herstellungsart erwies sich mit der Zeit als unwirtschaftlich. So entstand nach und nach ein separater Industriezweig "Transportbeton".
An verschiedenen Standorten wurden unter der Regie von Röhm neue Transportbetonwerke als Beteiligungsunternehmen erbaut.
Die Epoche der Kiesgewinnung am Neckar ist zu diesem Zeitpunkt bereits Geschichte. 1973 errichtet Röhm ein neues und leistungsfähiges Kies-, Sand und Splittwerk am Standort Baltringen.
Mit der Verlagerung der Kiesgewinnung vom Neckar nach Oberschwaben hat sich auch das geologische Vorkommen verändert. So setzte sich der "Neckarkies" im Wesentlichen aus Kalkgestein zusammen. Hingegen war der Moränekies aus Oberschwaben alpiner Herkunft und qualitativ hochwertiger.
1980 gingen fünf Jahre zähe und zeitraubende Verhandlungen mit dem Autobahnamt und der Stadt erfolgreich zu Ende. Der Weg war frei für ein neues Kapitel der Firmengeschichte.
Drei Betriebsstandorte konnten auf den neuen Standort Wendlingen in der Schäferhauserstraße vereinigt werden. Das 2,7 ha große Betriebsgundstück bietet gute Voraussetzungen neue Geschäftsfelder aufzugreifen.
Mit der Gründung des "WBS" dem Wendlinger Bremsenservice, wird der Grundstein für das Autohaus Röhm gelegt. 1985 wird mit Scania-Deutschland eine Servicepartnerschaft geschlossen und parallel dazu der Service- und Reparaturbereich für LKW aufgebaut.
In einer Zeit in der die Bauwirtschaft in Deutschland alles andere als floriert, entsteht 1981 am neuen Standort Wendlingen ein neues Transportbetonwerk.
1987 überträgt Alfred Röhm die Verantwortung auf die Dritte Generation. Die Söhne Gunter und Peter werden in die Geschäftsführung berufen.
Mit dem Jahr 1990 blickt Röhm auf eine einhundertjährige Unternehmensgeschichte zurück.
Drei Monate vor der Jubiläumsfeier verstirbt der Macher und Tüftler Alfred Röhm. Man beschließt, die Jubiläumsfeier auch in Gedenken und dem Respekt gegenüber aller verstorbenen Vorkämpfer, durchzuführen.
Der Start ins neue Jahrtausend beginnt bei Röhm mit einem Paukenschlag. Im April 2000 erfolgt am Standort Äpfingen der Spatenstich zum Bau eines der modernsten Kieswerke in der Region und weit darüber hinaus.
Nach nur zehn Monaten Bauzeit nimmt das neue Werk im Frühjahr 2001 seinen Erstbetrieb auf.
Mit dem Bau und der Inbetriebnahme der ersten Photovoltaik-Freilandanlage im Mai 2006 gibt Röhm den Startschuss zur Energiewende innerhalb des Unternehmens. Mit einer Nennleistung von 1 MWp. ist diese PV-Anlage zu diesem Zeitpunkt eine der größten ihrer Art in Baden-Württemberg.
Der zugrundegelegte Gedanke ist: der bereits stillgelegte Kieswerksstandort liefert den Energiebedarf für das neue Kieswerk am neuen Standort. Dazu wird die Betreibergesell-schaft, "Röhm-Sonnenpark-Oberschwaben", gegründet.
Ab dem Jahr 2008 erzeugt Röhm über 2 MWp umweltfreund- liche Energie aus nachhaltiger Produktion. Das ist weit mehr, als innerhalb der Unternehmensgruppe an elektrischer Energie benötigt wird.
Nach 35 Jahren am neuen Standort an der Schäferhauserstraße war die Zeit reif für eine Veränderung.
Ob es die langen Fuß- oder Kommunikationswege im Autohaus waren oder die gegebene Enge der Büro- und Sozialräume die uns zu dieser umfassenden Um- und Anbaumaßnahme bewegt haben, sei dahingestellt. Sicher ist, dass man nach 35 Jahren Autohaus Röhm neue Kunden-, Arbeits-, Sozial- und Denkräume braucht.
Im Oktober 2015 ging, mit Sitz am Standort Wendlingen, die "Röhm Natursteine GmbH & Co. KG" als Handelsunternehmen für Natursteine an den Start.
Mit einem exklusiven Produktprogramm, aus den verschiedensten Regionen Deutschlands, Europas und Übersee, bieten wir unseren Kunden alles rund um das Themenfeld "Natursteine".
Palisaden, Mauersteine, Blockstufen, Pflaster, Findlinge, Quellsteine, Zierkiese, Einzelstücke und vieles mehr.
Mit Röhm als Partner Lebensräume gestalten.
Im oberschwäbischen Baltringen entstehen in der ehemaligen Kiesgrube der Firma Röhm ca. 37 Ferienhäuser entlang der nord-östlichen Uferseite.
Mit der Zustimmung der Bürger und der Genehmigung der Gemeinden und des Landkreises, ist der Startschuss für das naturnahe Projekt gefallen.
Leben am See, im Hotspot der Artenvielfalt.
Getreu unserem Motto: "Natürlich Oberschwaben"
Bauträger des Projekts, ist die jüngst gegründete Röhm Porjektbau GmbH & Co. KG mit Sitz in Wendlingen.